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Mari­en­berg­joch

Herz­lich will­kom­men und Glück Auf am Mon­tan-Wan­der­weg Sil­ber­lei­t­he, der Sie durch den 500-jäh­ri­gen Berg­bau an der Sil­ber­lei­t­he beglei­tet.

Jede Tafel erklärt erst einen all­ge­mei­nen Aspekt des Berg­baus und dann die Situa­ti­on spe­zi­ell für Sil­ber­leit­hen. So bekom­men Sie einen Ein­blick in die Arbeits­wei­se der Berg­män­ner aus Biber­wier, Ehr­wald und Ler­moos zwi­schen dem aus­ge­hen­den Mit­tel­al­ter und dem 20. Jahr­hun­dert.

Biber­wier hat­te den bedeu­tends­ten Berg­bau im Außer­fern und dem Mie­min­ger Gebir­ge. Hier lagen die reichs­ten Blei‑, Sil­ber- und Zink­vor­kom­men der Regi­on. Im Gegen­satz zum Schwa­zer Berg­bau war der Außer­fer­ner Berg­bau stets ein Pri­vat­berg­bau, der vom 16. Jahr­hun­dert bis 1880 wohl­ha­ben­den Tiro­ler Gewer­ken gehör­te. Danach besa­ßen den Betrieb 60 Jah­re lang Deut­sche Indus­tri­el­le und Ban­kiers, dar­un­ter der natio­nal­li­be­ra­le Poli­ti­ker Dr. Fried­rich von Hamm­a­cher aus Ber­lin, das Bank­haus Simons in Düs­sel­dorf und der Indus­tri­el­le Paul von Kul­miz aus Schle­si­en.

Sie brach­ten durch ihre fach­li­che Kom­pe­tenz den Berg­bau zu einer vor­erst letz­ten Blü­te und sicher­ten durch ihre Weit­sicht beim Bau des ers­ten Was­ser­kraft­werks im Tal­kes­sel den naht­lo­sen Über­gang des Betriebs bis in die Jetzt­zeit – wenn auch heu­te kein Erz mehr son­dern Strom gewon­nen wird.

Als sich die Erz­vor­rä­te in den 20er Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts nicht mehr wirt­schaft­lich för­dern lie­ßen, ende­te in den Jah­ren 1921/22 durch Fris­tung der Berg­bau an der Sil­ber­lei­t­he. Seit 1940 gehö­ren des­sen Hin­ter­las­sen­schaf­ten dem Elek­tri­zi­täts­werk Reut­te. Ende 1984 wur­de der Berg­bau an der Sil­ber­lei­t­he berg­recht­lich gelöscht.

Bit­te ver­ges­sen Sie nicht, dass das Betre­ten der alten Stol­len lebens­ge­fähr­lich ist! Blei­ben Sie daher auf den aus­ge­schil­der­ten Wegen und set­zen Sie nicht leicht­sin­nig Ihr Leben oder das der Berg­wacht­män­ner und ‑frau­en aufs Spiel.

Altar der Rochus­ka­pel­le mit den Hei­li­gen Kata­ri­na, Micha­el und Bar­ba­ra.
Früh­neu­zeit­li­che Werk­zeu­ge (Erz­trog, Krat­ze) vom Wam­per­ten Schr­ofen (Maß­stab 20 Zen­ti­me­ter).
Dr. jur. Fried­rich von Hamm­a­cher.
Erzan­zei­gen­de Pflan­ze: Tau­ben­kropf­leim­kraut (Sile­ne vul­ga­ris) im Bereich des Tage­bau­es.

Chris­ti­an Wol­kers­dor­fer 26. April 2007