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Man­gan­berg­bau

Blei, Zink und Sil­ber waren nur drei der Roh­stof­fe, die im Außer­fern berg­män­nisch gewon­nen wur­den. Im Lau­fe der Geschich­te gab es dane­ben einen Berg­bau auf Gips, Braun­koh­le, Kalk­stein, Asphalt, Eisen und Man­gan, von denen heu­te nur noch Kalk­stein wirt­schaft­lich gewon­nen wird.

Man­gan­hal­ti­ge Par­tien in den röt­li­chen juras­si­schen Kalk­stei­nen der Tiro­ler Alpen sind häu­fig, dar­un­ter im Wan­nig. Das Erz­mi­ne­ral in die­sen Kalk­stei­nen ist der Braun­stein (wis­sen­schaft­li­cher Name Pyro­lu­sit). Ein sol­ches Man­gan­vor­kom­men befin­det sich etwa 3000 Meter süd­west­lich von hier, am „Roten Schr­ofen” im Bereich der Flur „Wie­ge­len”. Dort lie­ßen sich in den „Man­g­an­schie­fern”, die man bei einer Wan­de­rung von der Nas­se­reit­her Alm zum Mari­en­berg­joch auf den Wegen fin­den kann, Man­gan­ge­hal­te bis zu 35 Pro­zent nach­wei­sen. Heu­te ist Man­gan ein wich­ti­ger Zusatz bei der Eisen­her­stel­lung, wäh­rend es am Anfang des 19. Jahr­hun­derts zum Ent­fär­ben von Glä­sern und für Gla­su­ren Ver­wen­dung fand.

Einen klei­nen, wirt­schaft­lich weni­ger erfolg­rei­chen Man­gan­berg­bau gab es am Wie­ge­len in den 40er Jah­ren des 19. Jahr­hun­derts. 1843 grün­de­ten Josef Schrei­er, Josef Wörz, Anton Posch, Josef Wörz jun., Josef Posch, Johann Alo­is Wörz (Ober­hut­mann), Johann Hosp und Peter Schrei­er (Schmelz­meis­ter) die „Biber­wie­rer Braun­stein Gewerk­schaft”, die aus 128 Antei­len („Kuxen”) bestand. Sie erhiel­ten zwei jeweils 56 mal 224 Klaf­ter (4,5 Hekt­ar) gro­ße Gru­ben­ma­ße für den Hei­lig-Kreutz-Stol­len und den St.-Barbara-Stollen ver­lie­hen, die ein 2 Meter mäch­ti­ges Man­ganerz­vor­kom­men erschlie­ßen soll­ten. Da die Erz­vor­kom­men nicht den Erwar­tun­gen ent­spra­chen, stell­ten die Betrei­ber 1856 den Berg­bau ein. Noch heu­te nen­nen die Ein­hei­mi­schen den Stol­len „Schrei­er-Bau”.

Der Berglesboden am Wannig nahe des ehemaligen Manganbergbaues (Foto: Jakub Šaroun)
Der Berg­les­bo­den am Wan­nig nahe des ehe­ma­li­gen Man­gan­berg­bau­es (Foto: Jakub Šaroun).
Schlegel und Eisen an der Pfarrkirche Biberwier
Schle­gel und Eisen an der Pfarr­kir­che Biber­wier.
Ausschnitt aus der Lehensmappe von 1843
Aus­schnitt aus der Lehens­map­pe von 1843.
Mineralstufe aus Pyrolusit (Foto: Stan Celestian; Sammlung Arizona Mining and Mineral Museum)
Mine­ral­stu­fe aus Pyro­lu­sit (Foto: Stan Celes­ti­an; Samm­lung Ari­zo­na Mining and Mine­ral Muse­um).

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