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von-Hamm­a­cher-Haus

Gegen Ende des 19. Jahr­hun­derts zeich­net sich ab, dass die Erz­vor­rä­te in der Sil­ber­lei­t­he für eine wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­on nicht mehr aus­rei­chen. Die Besit­zer der „Gewerk­schaft Sil­ber­leit­hen” for­der­ten daher, nach einer Fort­set­zung der Erz­vor­kom­men zu suchen. Unter der Füh­rung des Berg­ver­wal­ters Albert Häu­sing begann eine umfas­sen­de Erkun­dung aller Erz­vor­kom­men in der nähe­ren und wei­te­ren Umge­bung der Sil­ber­lei­t­he. Er ver­an­lass­te auch eine Kar­tie­rung der ehe­ma­li­ger Abbaue im Wam­per­ten Schr­ofen und kam zu dem Ergeb­nis, dass die Fort­set­zung der Lager­stät­te dort oben zu fin­den sei.

Dar­über hin­aus kam er zu der Über­zeu­gung, dass die Sil­ber­lei­t­he eine vom Wam­per­ten Schr­ofen abge­rutsch­te Mas­se sei. Folg­lich fer­tig­te er eine geo­lo­gi­sche Kon­struk­ti­ons­zeich­nung  an, aus der die Fort­set­zung der Erz­vor­kom­men im Wam­per­ten Schr­ofen zu erken­nen ist. Dies über­zeug­te die Gewer­ken davon, Geld in umfang­rei­che Erkun­dungs­maß­nah­men und nach erfolgs­ver­spre­chen­den Erz­fun­den auch in eine Draht­seil­bahn zu inves­tie­ren.

Einer der dama­li­gen Gewer­ken war Dr.-jur. Fried­rich Hamm­a­cher. Er war durch sei­ne geschäft­li­chen Kon­tak­te und sein Gespür für den auf­stei­gen­den Ruhr­koh­le­berg­bau zu erheb­li­chem Ver­mö­gen gekom­men. Sei­nem Ver­hand­lungs­ge­schick ist die fried­li­che Nie­der­le­gung des Berg­ar­bei­ter­streiks im Ruhr­ge­biet zu ver­dan­ken und er hat­te sich im Lau­fe der Jah­re ein fach­li­ches Wis­sen auf dem Berg­bau­sek­tor ange­eig­net, das ihn zu einem gefrag­ten Spe­zia­lis­ten mach­te. Dies führ­te schließ­lich dazu, dass Fried­rich Hamm­a­cher als natio­nal­li­be­ra­ler Abge­ord­ne­ter in den Ber­li­ner Reichs­tag ein­zog und dort die Berg­bau­in­ter­es­sen des Ruhr­ge­biets ver­trat.

Nach ihm sind der 1896 begon­ne­ne Fried­rich-Hamm­a­cher-Stol­len und die ehe­ma­li­ge Berg­sta­ti­on der Mate­ri­al­seil­bahn benannt.

Im Fried­rich-Hamm­a­cher-Stol­len.
Bild­nis Fried­rich von Hamm­a­cher.
Berg­haus der ehe­ma­li­gen Mate­ri­al­sel­bahn.
Ehe­ma­li­ges Wohn­haus des Fried­rich von Hamm­a­cher im Rit­ter­gut Zelz bei Groß-Sär­chen im Kreis Sorau (Polen).

Chris­ti­an Wol­kers­dor­fer 26. April 2007