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Elek­tri­zi­täts­werk

Schon bald nach­dem 1884 in Ber­lin das ers­te euro­päi­sche Elek­tri­zi­täts­werk in Betrieb ging, began­nen vie­le Berg­wer­ke mit der Instal­la­ti­on von Dyna­mo­ma­schi­nen. Zunächst ver­wen­de­ten die Berg­wer­ke den gewon­ne­nen Strom für die eige­ne Ener­gie­ver­sor­gung, doch ließ sich der Über­schuss auch gewinn­brin­gend ver­kau­fen.

Im Juli 1902 unter­brei­te­te die Inns­bru­cker Fir­ma San­der & Stai­ner einen „Kos­ten­an­schlag für eine elec­tri­sche Cen­tra­le mit Pri­mär- & Secun­där­lei­tun­gen mit Trans­for­ma­to­ren-Sta­tio­nen nach Bie­ber­wier, Ehr­wald & Ler­moos”. Es wur­de ein 46-Pfer­de­stär­ken-Dreh­strom­dy­na­mo für 110 Volt Span­nung instal­liert, der 1903 in Betrieb ging. Vom Max-Braun Stol­len zum Elek­tri­zi­täts­werk wur­de eine Druck­lei­tung mit einem Arbeits­druck von 26 Bar errich­tet, deren Roh­re die „Jen­ba­cher Berg- und Hüt­ten­wer­ke von J. & Th. Reit­lin­ger” lie­fer­ten. 10 Jah­re spä­ter brann­te das Elek­tri­zi­täts­werk nie­der und es wur­de ein Sie­mens-Hals­ke Dreh­strom­dy­na­mo mit einer Leis­tung von 80 Pfer­de­stär­ken instal­liert. Dadurch konn­te ab 1914 auch Ehr­wald von Biber­wier aus mit Strom ver­sorgt wer­den.

Im Jah­re 1904 wur­de an der Sil­ber­lei­t­he erst­mals elek­trisch gebohrt. Dazu bau­te die Gewerk­schaft Sil­ber­leit­hen eine Elek­tri­zi­täts­frei­lei­tung von hier zum 1870 Meter hoch gele­ge­nen Fried­rich-Hamm­a­cher-Stol­len, in dem eine elek­trisch betrie­be­ne Crae­li­us-Maschi­ne für die Bohr­ar­beit stand.

Ab 1927 genüg­te die bestehen­de Druck­lei­tung mit 20 Zen­ti­me­tern Durch­mes­ser nicht mehr den gestie­ge­nen Anfor­de­run­gen. Folg­lich wur­de die Lei­tung durch eine 40 Zen­ti­me­ter Man­nes­mann Guss­ei­sen Druck­lei­tung ersetzt, mit der es gelang, mehr Strom zu pro­du­zie­ren. Heu­te betrei­ben die Elek­tri­zi­täts­wer­ke Reut­te eine 85-Kilo­watt-Maschi­ne, die seit 1934 ihren Dienst ver­sieht.

Inne­res der „elec­tri­schen Cen­tra­le” um 1910.
„Elec­tri­sche Cen­tra­le” um 1934 (Archiv EWR).
Dreh­strom-Trans­for­ma­tor der Sie­mens-Schu­ckert­wer­ke nach einer Blau­pau­se des Jah­res 1904.
Schnitt durch den Frei­lauf­ka­nal am Ein­lass der elek­tri­schen Zen­tra­le (Aus­schnitt aus dem Bau­plan der Fir­ma Escher, Wyss & CIE. vom 9. Mai 1903).

Chris­ti­an Wol­kers­dor­fer 26. April 2007