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Cres­zen­tia-Stol­len

Berg­werks­stol­len, so wie der Cres­zen­tia-Stol­len, ermög­li­chen es den Berg­män­nern, ihre Arbeits­plät­ze im Inne­ren des Ber­ges zu errei­chen. Sie füh­ren in der Regel leicht anstei­gend in den Berg hin­ein und kön­nen weni­ge Meter aber auch meh­re­re Kilo­me­ter Län­ge auf­wei­sen. Im Bereich der Biber­wie­rer Sil­ber­lei­t­he sind sie zwi­schen einem und zwei Meter fünf­zig hoch und errei­chen eine Gesamt­län­ge von rund 60 Kilo­me­tern.

Um die fünf­zig Stol­len, von denen heu­te nur noch weni­ge loka­li­sier­bar sind, exis­tie­ren im hie­si­gen Berg­bau­re­vier. Eini­ge davon sind der Cres­zen­tia-Stol­len (auch Zubau genannt) und die öst­lich und west­lich von dort lie­gen­den Aloi­sa- und Michae­li-Stol­len.

Etwa um das Jahr 1800 begann der Vor­trieb des Cres­zen­tia-Stol­lens, der in süd­li­cher Rich­tung 600 Meter in den Berg hin­ein getrie­ben wur­de, bis er im Jah­re 1830 die Blei- und Zink­vor­kom­men erreich­te. Er war zu die­sem Zeit­punkt der tiefs­te Stol­len an der Sil­ber­lei­t­he. Damit das Gru­ben­was­ser abflie­ßen konn­te, beträgt sein Anstieg zwi­schen 3,5 und 4 Zen­ti­me­ter pro Meter, so dass er am Ende 25 Meter höher liegt als das Stol­len­mund­loch. Zur Ver­bin­dung des Cres­zen­tia-Stol­lens mit den bei­den dar­über lie­gen­den Abbau­be­rei­chen haben die Berg­leu­te 2,5 Kilo­me­ter an Stre­cken und fünf grö­ße­re Schäch­te auf­ge­fah­ren. Die­se Stre­cken hei­ßen Anna- und Urba­nitz­ky-Lauf; die Schäch­te Carl‑, Geist‑, Maria- und Rudolf-Schacht.

Anfäng­lich war der Stol­len über den Brems­berg, spä­ter über eine Seil­bahn mit der Erz­auf­be­rei­tung im Tal ver­bun­den. Schon im Jah­re 1907 wur­de er außer Betrieb gestellt und dien­te bis 1911 als Ret­tungs­stol­len, wäh­rend im Aloi­sia- und Michae­li-Stol­len noch bis zum Ende des Berg­bau­es im Jah­re 1921 Berg­leu­te arbei­te­ten.

Hal­de des Cres­zen­tia-Stol­lens aus tau­bem Gesteins­ma­te­ri­al. Auf­nah­me vom Brems­berg aus.
Berg­haus am Michae­li-Stol­len, wie es bis Anfang des 20. Jahr­hun­derts auch ein­mal hier stand.
Gru­ben­riss des Cres­zen­tia-Stol­lens aus dem Jahr 1880. Die Brei­te des 600 Meter süd­lich von hier gele­ge­nen Aus­schnitts beträgt etwa 300 Meter.
Anschliff eines Blei-Zink-Erzes aus dem Obe­ren Schar­ten­kar. Grau: Blei­erz; Ocker: Zink­erz; Weiß: Gal­mei. Bild­brei­te 8 Zen­ti­me­ter.

Chris­ti­an Wol­kers­dor­fer 26. April 2007